Der Skiurlaub steht an und ihr Kind besitzt noch keinen Helm? Auch harmlose Stürze können – wenn ihr Kind unglücklich fällt – zu schweren Verletzungen führen. Insbesondere der Kopf sollte immer zuverlässig geschützt sein. In diesem Artikel vergleiche ich Skihelme für Kinder mit Visier und solche, die kein integriertes Visier besitzen. Die Frage, ob Sie Ihr Kind mit einem Helm ausstatten, stellt sich hoffentlich nicht – ansonsten würden Sie diesen Text wohl nicht lesen. Wenn die Sicherheit Ihres Kindes Ihnen am Herzen liegt, erhalten Sie in diesem Artikel ausführliche Informationen darüber, welcher Helm für ihr Kind am besten geeignet ist.
Vorteile eines Visiers
Speziell Kinder lassen ihre Skibrille oft zu Hause liegen. Tragen die Kinder trotzdem einen Helm, fällt dies den Eltern meist nicht auf. Wenn es auf der Piste zu schneien beginnt, wollen insbesondere junge Kinder oft nicht mehr fahren, weil der Schneefall in den ungeschützten Augen stört und ist zusätzlich die Sicht stark eingeschränkt. Trägt ihr Kind keinen Helm, fällt Ihnen das natürlich viel schneller auf. Allein schon deshalb lohnt sich ein Skihelm mit Visier definitiv, damit Sie auch bei schlechtem Wetter und eingeschränkten Sichtverhältnissen einen schönen Skitag mit Ihren Kindern verbringen können.
Ein weiterer Vorteil, gegenüber Skibrillen, ist die generell bessere Sichtbarkeit. Eine Skibrille schränkt die Sicht durch ihren Rahmen erheblich ein, während Skihelme mit Visier auch den Blick aus dem Augenwinkel heraus ermöglichen. Dies erhöht die Sicherheit der Kinder enorm, da viele Unfälle, die durch eingeschränkte Sichtverhältnisse entstehen, so vermieden werden.
Brillenträger profitieren ebenfalls von Skihelmen mit integriertem Visier. Sie alle kennen diese Situation. Eine schmale, steile Piste. Die Sicht ist schlecht, es schneit und Nebel tritt auf. Anzuhalten wäre viel zu gefährlich – Ihr Kind könnte übersehen werden. Die Brille mit Sehstärkenausgleich beschlägt wegen der darüber befindlichen Skibrille. Etwas zu sehen – unmöglich. Das ist ein weiterer Punkt, der für Skihelme mit Visier spricht.
Unter dem Visier passt eine Brille mit Sehstärkenausgleich – ohne das es zu Kopfschmerzen oder einem Druckgefühl kommt. Die Kombination aus Visier und Brille sorgt dafür, dass diese nicht so schnell beschlägt, als wenn Sie diese mit einer Skibrille kombinieren. Menschen mit einer Sehschwäche können durch ihre Alltagsbrille potenzielle Gefahren schneller erkennen.
Zudem ist auch die Alltagsbrille gut geschützt, wenn Ihr Kind sie unter dem Visier trägt – unter einer herkömmlichen Skibrille wäre sie der Witterung und – vor allem bei Stürzen – dem Schnee ausgesetzt. Dies kann die Alltagsbrille beschädigen.
Mehr Sicherheit auf der Piste
Im vorherigen Abschnitt klang es bereits an. Gerade für Brillenträger erhöht sich die Sicherheit auf der Piste enorm. Sie tragen die gewohnte Alltagsbrille einfach unter dem Visier und haben die gestochen scharfe Sicht, die Ihre Kinder auch durch den Alltag begleitet. Durch die schärfere Sicht können Gefahren schneller entdeckt und darauf rechtzeitig reagiert werden.
Im Vergleich zur herkömmlichen Skibrille bietet ein Visier ein viel größeres Blickfeld. Aus dem Augenwinkel nahende Gefahren erkennen Ihre Kinder sofort – bei einer Skibrille verschwinden wichtige Details im toten Winkel. Die Tatsache, dass Visiere und darunter liegende Brillen nicht so schnell beschlagen wie Skibrillen, erhöht den Faktor Sicherheit nochmal um Einiges. Stellen Sie sich vor, Sie begleiten Ihr Kind auf eine Piste für Fortgeschrittene.
Die Piste wird schmaler, die Sicht aufgrund eines Schneesturmes immer schlechter. Der Schnee brennt Ihrem Kind im Gesicht. Es muss – trotz seiner Skibrille – die Augen zusammenkneifen. Meist ist das auch der Moment, in welchem die Augen zu tränen beginnen. Abhilfe schafft in diesem Fall ein Helm mit integriertem Visier. Das Visier sorgt dafür, dass die Alltagsbrille vor dem Beschlagen besser geschützt ist.
Auch die Sonneneinstrahlung bei strahlend blauem Himmel kann gefährlich sein. Ihr Kind wird geblendet und erkennt die Konturen des Schnees auf der Piste nicht mehr optimal. Dadurch kann es passieren, dass Ihr Kind kleine Hügel übersieht und unter Umständen mit viel zu hoher Geschwindigkeit darüber fährt.
Dabei verliert Ihr Kind vielleicht die Kontrolle oder die Bodenhaftung und stürzt. Auch das Pedant zu solchen Hügeln, die Abhänge oder steileren Pistenabschnitte, kann Ihr Kind, wenn es geblendet wird, nicht schnell genug wahrnehmen. Wenn ihr Kind unkontrolliert und überraschend an Fahrt aufnimmt, kann dies zu schweren Stürzen führen. Skihelme mit Visier lassen sich dann mit einem Handgriff öffnen und abziehen. Im Vergleich zu einer Skibrille spart dies wertvolle Zeit.
Varianten eines Skihelmes
Bei all der Sorge um den optimalen Kopfschutz, der die Sicherheit Ihres Kindes garantiert, geht es diesen oft auch um einen weiteren, wichtigen Aspekt. Diesen sollten Sie deshalb bei Skihelmen für Kinder mit integriertem Visier niemals außer Acht lassen. Es ist der optische Eindruck, der das Kind dazu bringt, einen Helm zu tragen. Helme mit Visieren stehen bei Kindern hoch im Kurs.
Die meisten finden solche Helme optisch ansprechender als Skibrillen, die zusätzlich zum Skihelm getragen werden. Der Großteil der Skifahrer verbringt den Urlaub auf der Piste. Insbesondere, wenn Kinder mit an Board sind. Um auch solche zu bedienen, die Abseits der Piste unterwegs sind, gibt es mehrere Bauweisen bei Skihelmen.
Halbschalenhelme sind für Pisten durchschnittlichen Anspruchs bestens geeignet. Es ist der optimale Helm, speziell für Anfänger. Die Bauweise eines Halbschalenhelms sorgt für eine gute Durchlüftung.
Freeride-Skihelme verfügen Grundsätzlich über ein Visier zum Schutz der Gesichtspartie. Zudem sind diese Helme besonders schnee- und wasserdicht. Sie eignen sich also – trotz des Namens – auch für den Einsatz auf einer normalen Skipiste und bieten einen erhöhten Schutz, gegenüber den Halbschalenhelmen.
Race-Skihelme sind, wie der Name vermuten lässt, für schnelle Abfahrten geeignet. Da dies mit einem höheren Sturz- und Verletzungsrisiko einhergeht, verfügen sie zusätzlich über einen Kinnschutz. Das Gewicht dieser Helme ist – dank des Materials und der vielen Lüftungsschlitze – gering, im Vergleich zu den anderen Skihelmen für Kinder. Dies sorgt für einen optimalen Tragekomfort und trotzdem für einen ausreichenden Kopfschutz für Ihr Kind.
Die letzte Variante, die ich Ihnen gerne vorstelle, sind Snowboardhelme. Besonders praktisch ist, dass Ihr Kind unter dem Helm Kopfhörer tragen kann. Der Skihelm dämpft die Umgebungsgeräusche meist so weit herunter, dass eine Kommunikation nur schwer oder gar nicht mehr möglich ist. Kopfhörer ermöglichen die direkte und verständliche Kommunikation, auch bei starkem Wind und anderen Umgebungsgeräuschen.
Nachteile eines Skihelmes mit integriertem Visier
Ein großer Nachteil ist vor allem der Preis, der meist über dem eines Skihelmes ohne Visier liegt. Dabei sollten sie bedenken, dass diese Art von Skihelm die Sicherheit Ihres Kindes gegenüber Skihelmen ohne Visier deutlich erhöht. Brillen mit Sehstärkenausgleich können oftmals nur in Kombination mit einem Skihelm getragen werden, wenn dieser ein Visier aufweist.
Ein weiterer Nachteil ergibt sich aus der Kratzempfindlichkeit des Visiers. Es kann schnell zu Beschädigungen kommen, vor allem wenn der Helm auf Stein oder ähnlichem fallen gelassen wird.
In manchen Fällen kann es vorkommen, dass das Visier nicht richtig sitzt. Bei Skihelmen ist die Sache klar. Der Helm muss sitzen, um schmerzhafte Druckstellen am Kopf zu verhindern und natürlich der Sicherheit wegen. Wenn das Visier nicht richtig sitzt, kann es auch hier zu Druckstellen kommen, weshalb das Visier dann ausgetauscht werden sollte.
Der vorherige Punkt ist eng mit dem vorherigen verknüpft. In einigen Fällen ist es notwendig, das Visier auszutauschen. Sei es, durch Beschädigung oder auch, weil das Visier den äußeren Umständen, wie dem Wetter angepasst werden muss. Es können nur Visiere als Ersatz fungieren, die mit dem Helm kompatibel sind. Normalerweise sind dies solche, die vom Hersteller des Helmes vertrieben werden. Sie sind also, wenn Sie ein anderes Visier benötigen, an den Hersteller des Helmes gebunden und sind damit wesentlich weniger flexibel, als bei Skibrillen.
Da, wie ich finde, die Vorteile von Skihelmen mit Visier – insbesondere für Kinder überwiegen, sollten Sie den Kauf auf jeden Fall in Erwägung ziehen. Natürlich liegt der Preis höher als bei herkömmlichen Skihelmen, die erhöhte Sicherheit, die bessere Sicht – vor allem für Brillenträger – und nicht zuletzt der bessere Tragekomfort gleichen diesen Umstand mehr als aus. Im nächsten Abschnitt stelle ich Ihnen die bekanntesten Anbieter vor, um Ihnen die Kaufentscheidung so einfach wie möglich zu gestalten.
Eine Anbieterübersicht für Kinder-Skihelme
Die bekanntesten Hersteller für Skihelme mit integriertem Visier für Kinder sind Alpina, Black Canyon, Carrera und Dainese. Allen gemein ist die hohe Sicherheit der Skihelme. Um Ihnen ein entscheidendes Kaufkriterium nicht vorzuenthalten, gebe ich Ihnen abschließend einige Informationen zu den Farben eines Visiers an die Hand. So können Sie den Anbieter anhand seiner Farbauswahl einschränken und zu dem Hersteller greifen, der Visiere in den für Sie geeigneten Farben zum Kauf anbietet.
Ist die Sonneneinstrahlung hoch, verstärkt der Schnee diese Wirkung durch seine Reflexion meist noch. In einem solchen Fall bieten sich besonders dunkel getönte Brillen an, um die Sicht zu erhalten. Hell und gelb getönte Visiere sind dann angebracht, wenn die Sicht durch graue Wolken, Schneefall oder Nebel getrübt wird.
Blau getönte Brillen können als Standard angesehen werden, da Visiere mit dieser Tönung für die meisten Skitage optimal geeignet sind. Sobald die Sonne nicht zu intensiv auf die Piste herab scheint, die Sicht aber ansonsten klar ist, sollte zu diesem Farbton gegriffen werden.
Nicht nur die Farbe des Visiers hat einen wesentlichen Einfluss auf die Sichtweite Ihres Kindes. Auch die Lichtdurchlässigkeit ist ein wichtiger Punkt, den Sie beim Kauf eines Skihelmes keinesfalls außer Acht lassen sollten. Die Lichtdurchlässigkeit wird in der Visible Light Transmission (kurz: VLT) gemessen. Dieser Wert ist in fünf unterschiedliche Kategorien eingeteilt. Dabei lassen die Visiere der Kategorie 0 das meiste Licht durch (80 – 100 %) und die Kategorie 4 lässt lediglich 3 – 8 % des Lichtes durch.
In den meisten Fällen eignen sich Visiere der Kategorie 1 oder 2. Wechselnde Sichtverhältnisse durch Licht und Schatten können gut kompensiert werden. Für Nachtfahrten unter Flutlicht – oder bei starker Bewölkung – sollte die Wahl auf die Kategorie 0 fallen. Die Kategorie 3 eignet sich bei überwiegend sonnigem Wetter und Kategorie 4 praktisch nur bei „Postkarten-Wetter‟.
Technologische Unterschiede bei Skihelmen
Manche Helme verwenden die Hardshell-Technologie. Bei Stürzen verteilt sich die Energie, die durch den Aufprall entsteht, über den gesamten Helm. Die Außenschale besteht aus Carbon oder Hartplastik und die Innenschale aus EPS-Schaum. Dadurch, dass diese beiden Schalen zu einem späteren Zeitpunkt des Herstellungsverfahrens miteinander verklebt werden, kann der Hersteller ein Belüftungssystem integrieren. Durch dieses Herstellungsverfahren wird der Helm robust und somit sehr sicher für Ihr Kind.
Die zweite Technologie, die in Skihelmen Anwendung findet, ist die In-Mold-Technologie mit einer Außenschale aus Polycarbonat. Die Innenschale ist auch hier aus EPS-Schaum. Dadurch, dass beide Schalen miteinnader verschweißt werden, erreicht der Helm eine hohe Stabilität. Die Belüftung hingegen ist nicht so gut, wie bei Helmen mit der Hardshell-Technologie. Obwohl sie so stabil sind, sind diese Helme vergleichsweise leicht.
Zudem kommt für Skihelme mit Visieren noch eine weitere Technologie zum Einsatz. Es ist die Hybrid-Technologie. Sie vereint die Vorteile der anderen beiden Technologien. Der obere Teil des Helmes besteht aus einer Hartschale, beim unteren Teil wird das In-Mold-Verfahren eingesetzt. Diese Technologie ist noch relativ neu, findet aber bei Ski- und Snowboardern immer mehr Anklang.
Bei einem Sturz dient die Innenschale als Knautschzone. Um den Kopf vor Verletzungen zu schützen, bricht sie. Deshalb sollten Sie den Helm nach einem Sturz auf den Kopf unbedingt austauschen, auch wenn keine Schäden zu sehen sind.
Suchen Sie einen sicheren Skihelm für Ihr Kind? Achten Sie bei passenden Skihelmen mit Visier darauf, dass sie in der Produktbeschreibung den Begriff MIPS vorfinden. MIPS ist die Abkürzung für „Multi-Directional Impact Protection System‟. Diese Helme bestehen zusätzlich aus einer Schicht aus Teflon.
Die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Kind eine Kopfverletzung erleidet, wird auf ein Minimum reduziert. Zwar gehört er einer hohen Preisklasse an, aber dafür bietet er einen wirklich umfassenden Schutz, der auch bei wilden Abfahrten eine hohe Sicherheit für Ihr Kind garantiert.
Abschließendes Fazit und Vergleich zu Skihelmen ohne Visier
Skihelme mit integriertem Visier erhöhen – im Vergleich zu einer herkömmlichen Skibrille – die Sicherheit enorm. Die allgemein bessere Sichtbarkeit, auch bei schlechten Wetterbedingungen oder zu hoher Sonneneinstrahlung, erhöht die Sicherheit Ihres Kindes. Leider ist es bei Visieren nicht ohne weiteres nötig, das Visier beliebig zu wechseln, da Sie an einen Hersteller gebunden sind.
Auch die Tatsache, dass Ihre Kinder mit einem Visier, aufgrund der hohen Kratzempfindlichkeit – vorsichtiger umgehen müssen, ist ein kleiner Nachteil. Gerade Kinder sind oftmals nicht vorsichtig genug, weshalb Sie darauf achten sollten, dass keine Schäden an Helm oder Visier entstehen. Letztlich überwiegen jedoch die Vorteile.